Jugendstilkirche Falkenberg/Elster
Lebensraum unterm Lebensbaum

 

 

Raum zur Begegnung von Menschen im Pfarrbereich Falkenberg/Elster

Seit 1913 ist die Jugendstilkirche in Falkenberg/Elster ein ganz besonderer architektonischer Raum zur Begegnung von Menschen.  Schon die Erbauer  wollten mit dieser Kirche neue Akzente im Leben der evangelischen Kirchengemeinde setzen.  Auf der Kirchturmspitze erwächst aus eine stilisierten Rosenknospe ein Lebensbaum.  Dieses Symbol findet sich auch im Inneren der Kirche in den großen Jugendstilleuchtern.  Florale Stilelemente verweisen auf die Natur, Gottes gute Schöpfung.  Über Allem wölbt sich  als goldener Himmel ein Tonnengewölbe  mit pastellfarbenen Sternen-Medaillons und hebt und weitet staunend den Blick  des Besuchers.

Große schön gestaltete  Fenster öffnen transparent den Raum zur  Welt.  Sie lassen viel Licht und Farbe  in den Kirchenraum, der nach Süden ausgerichtet ist.  Morgens beleuchtet die Sonne den geschmückten Altartisch.  Auf dem Weg um die Kirche unter Schatten spendenden Bäumen öffnen sich dem Betrachter immer neue architektonische Perspektiven.  Mit ihren kleinen romanischen burgähnlichen unteren Fenstern sollte Kirche auch ein verlässlicher Zufluchtsort für Menschen sein.  Im Inneren sind es Engel die musizierend und betend der versammelten Gemeinde zur Seite stehen und Geborgenheit geben. 


 Abschiedsgruß an einen Freund

„Die Zeit füllt die Leere mit Erinnerung,
der Schmerz wacht, dass wir nicht vergessen,
in ihm liegt die Liebe und der Glaube, die Suche nach dem Seelenheil,
dein Licht gibt uns die Kraft all dessen.“    
Verfasser: Vico Getzschmann

Gedenken an Helmut Graf

Es macht uns sehr traurig und tief betroffen, dass Helmut Graf im Alter von 67 Jahren viel zu früh von uns gegangen ist.

Er war ein ganz besonderer Mensch, aufrichtig, warmherzig und liebevoll. Er engagierte sich in so vielen Bereichen für die Menschen in unserer Stadt. In unserer Kirchengemeinde, im Gemeindekirchenrat, in der Kommune, im Parlament der Stadt, am Kiebitz für Menschen, die Erholung     suchen, als Liebhaber der Natur und seiner Heimat, als Gartenfreund, als Nachbar…immer war er da, wenn er gebraucht wurde. Er brachte sich selbst mit guten Ideen ein und unterstützte andere, das Vieles zum Wohl der Menschen wachsen und Wirklichkeit werden konnte - in unserer Mitte. Besondere Freude hatte er bei den täglichen Fahrten für die Kinder zur Schule. Oft wurde er für sie unterwegs ein vertrauter Ansprechpartner. Die Kinder werden ihn schmerzlich vermissen. Für viele von uns war er ein guter Freund und deshalb st es ein schwerer Verlust, dass er nun nicht mehr unter uns ist.

Die Welt erscheint uns allen ein wenig dunkler.

Helmut Graf wird uns und vielen anderen in wertvoller Erinnerung bleiben. Wir sind Gott dankbar,

dass wir ihn an unserer Seite haben durften. Es ist ein Trost, dass wir auch in schweren Zeiten nicht allein sind. Es sind die Menschen, die uns an unsere Seite gestellt sind. Es ist Gottes Nähe, die uns in dunkler Nacht nicht in der Finsternis lässt.

In mitfühlender Anteilnahme und schweigender Umarmung und in der Zuversicht, dass Helmut Graf jetzt in Gottes liebenden Armen und in seinem Licht geborgen ist.

Die Mitglieder des Gemeindekirchenrates des Kirchspiel Falkenberg Elster

Falkenberg/Elster im Januar 2022

Spräche ich: Finsternis möge mich decken
und Nacht statt Licht um mich sein,
so wäre auch Finsternis nicht finster bei dir,
und die Nacht leuchtete wie der Tag.
Psalm 139, 11-12



Aufgrund der angespannten Corona-Lage in unserer Region bieten wir nur kurze Festgottesdienste in den Kirchen an. Es gelten die Hygiene-Regeln des Kirchenkreise. Wir bitten die Online-Angebote für Gottesdienste unserer Kirchen, in dieser Situation zu nutzen.

 


Momentan unterstützen wir folgende Projekte:

Portfolio

Spaziergang zur Offenen Kirche
Herzliche Einladung zum Gottesdienst
Die Jugendstilkirche Falkenberg/Elster
Gemeinsam statt Einsam

In der Corona-Zeit, wo keine Gottesdienste möglich waren, haben wir das Wort zum Sonntag auf den Dörfern und in der Stadt verteilt. Jetzt dürfen die Gottesdienste wieder stattfinden und wir laden herzlich ein in unsere Kirchen. Wer möchte, kann einmal in den Worten zu den Sonntagen stöbern. Sie sprechen zentrale Themen unseres Lebens an und wollen zum Nachdenken anregen.

Ostergruß für jeden Tag: 

Der Herr ist auferstanden. 

Er ist wahrhaftig auferstanden.

 

 Bei jedem Gottesdienst leuchtet auch die Osterkerze neben dem Altar. 

 

Wort zum Osterfest 2020/2021

 

 „Der HERR segne dich und behüte dich; der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden“. (Num 6,22)

Wort zum Trinitatisfest, Sonntag, den 7. Juni 2020

Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. (Amen.)

 

(Bild: epd-Bild) 

Ich hoffe es geht Ihnen gut. Oder sind Sie in Sorge, wie es weitergeht? Ist da jemand, der auf Sie achtet, der auf uns achtet? Wendet sich einer uns zu? 

Fragend suchen wir nach Mut machenden Gedanken und Bildern. 

Künstler haben zu allen Zeiten versucht, dieses Unfassbare in Bilder zu fassen.

In der Darstellung der Dreieinigkeit in der Kirche Sant'Antonio Abate in Castelsardo auf Sardinien wird die Zuwendung Gottes künstlerisch sichtbar. Über Allem ist Gott der Vater. Zwar  ein wenig im Hintergrund sitzt er auf seinem himmlischen Thron und schaut auf uns. Obwohl weiter entfernt, trifft uns sein Blick ganz direkt. Er dringt durch bis in Herz. Er schaut in unsere Seele. Im Vordergrund sehen wir auf den leidenden Gottessohn am Kreuz. Trotz seines Leidens ruht er ganz in sich. Diese Ruhe zieht uns in den Bann, will uns so mit ihm und mit seinem Leiden verbinden. Der Heilige Geist bildet die Mitte zwischen Vater und Sohn. Er verbindet die beiden menschlichen Angesichter Gottes. Als Taube sitzt er oben auf dem Kreuz und breitet seine Flügel aus. Er entwickelt ein fröhliches schöpferisches Eigenleben. Er ist bereit, zu uns zu kommen. Das Bild ist ganz eingefasst vom heiligen goldenen Glanz Gottes. Obwohl so verschieden bleibt es dennoch ein Ganzes. Es sind drei verschiedene Gesichter - aber ein Gott.

Uns ist klar: Wir können Gott nicht in Bildern fassen. Er übersteigt immer unsere menschliche Vorstellungskraft. Und dies ist gut so! Wir dürfen dies nie vergessen! Doch Gott begegnet Menschen menschlich. Dazu gehören auch unsere Bilder und unsere Erfahrungen. Sie fließen in unseren Glauben ein und beeinflussen unser Gottesbild. Unser Bild wird aber immer unvollständig bleiben. Wir werden Zeit unseres Lebens daran malen. 

Gott ist in Jesus Mensch geworden. In seinem Leiden kommt er uns ganz nah. In der ganzen Schöpfung atmet sein Geist. Selbst über dem Chaos dieser Welt schwebt er von Anfang an. Als guter Vater sieht er freundlich und liebevoll auf uns. In seiner Barmherzigkeit behütet und beschützt er uns. Seine Freundlichkeit umfängt er uns, stützt uns und trägt uns, hält uns und segnet uns. Altes überwindet er und Neues lässt er wachsen. Dort, wo er segnend wirkt, kann es Frieden werden. Heilender Friede umfängt alles. Ganz menschlich mit unseren Worten können wir diesen Segen einander wünschen. Alte irische Segenswünsche tun dies in wunderbarer Weise. In ihnen können wir dem freundlichen Gott mit seinem leuchtenden Angesicht neu begegnen. Segen ist alles Gute, das Gott einem Menschen schenkt. Und dort, wo wir es ihm gleich tun, anderen in Wort und Tat Gutes schenken, reicht Gottes Segen weiter und weiter.

Ein irischer Segenswunsch:

Der Herr sei vor dir, um dir den rechten Weg zu zeigen. Der Herr sei neben dir, um dich in die Arme zu schließen und zu schützen. Der Herr sei hinter dir, um dich zu bewahren vor der Heimtücke böser Menschen. Der Herr sei unter dir, um dich aufzufangen, wenn du fällst, und dich aus der Schlinge zu ziehen. Der Herr sei in dir, um dich zu trösten, wenn du traurig bist. Der Herr sei um dich herum, um dich zu verteidigen, wenn andere über dich herfallen. Der Herr sei über dir, um dich zu segnen.

So segne dich der gütige Gott.

Amen.

Ihr Pfarrer Andreas Bechler


 

Gedanken zum Pfingstwochenende 2020

 

 

„Gott hat uns nicht gegeben 

den Geist der Furcht, 

sondern der Kraft, 

der Liebe 

und der Besonnenheit.“


Pfingsten pur

Ein orkanartiger Sturm, 

Flammen der Inspiration,

von feuriger Energie beseelte Männer und Frauen,

Wortstrudel, die verstanden werden,

eine flammende Predigt,

ein Funke, der überspringt,

tief Beeindruckte, in das Herz Getroffene,

3000 Menschen, die sich taufen lassen,

da war schon viel Energie am ersten Geburtstag der Kirche,

Euphorie, Enthusiasmus, Spektakel, Ausnahmezustand. 

Der Heilige Geist – das ist pure Lebensenergie.

Angelehnt an Lesepredigt: https://www.velkd.de/downloads/39_31-05-2020.pdf

Isolation,

keiner glaubt,

keiner hört,

alles steht,

die Zeit,

das Leben,

es vergeht.

Isolation,

zwingt sie

uns alle

zum Verzicht,

diese Ruhe,

stört manchmal

auch nicht.

Gedicht von Viko Getschmann

Durchgewirbelt in der Waschmaschine der Corona-Regeln feiern wir in diesem Jahr Pfingsten. Von: „Ungewohnt ruhig…“ bis: „Es muss mal wieder richtig krachen…“, ist Alles dabei. Im Freizeitpark Achterbahn fahren, ist wieder erlaubt. „Küssen verboten!“ „Tröpfchenweise“ nähern wir uns dem normalen Leben. Draußen vor der Kirche dürften aktuell 150 Personen - natürlich mit Sicherheitsabstand - zusammenkommen. Mit der Sprühdose könnten Standpunkte auf der grünen Wiese fixiert werden …  Posaunenchöre sind verboten, da besonders feucht und laut und Singen kann andere infizieren. Gottes Lob - Ja! - aber sehr verhalten oder nur im Freien. Manches ist wieder erlaubt. Anderes sprengt jeden Rahmen. Der Geist Gottes findet seinen Weg zu uns im Jahr 2020!

Gebet: Komm Heiliger Geist mit deiner Kraft, die uns verbindet und Frieden schafft. Und bitte: Lass es in diesem Jahr etwas ruhiger angehen. Und wenn du unbedingt den Rahmen sprengen willst, wie damals, dann denk an unsere Gesundheit. Amen.

Für mich das Bibelwort zum Pfingstfest 2020:

„Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“


Gottes Segen für ein gesundes Miteinander wünscht

Pfarrer Andreas Bechler

Tel: 035365 2671

www.jugendstilkirche.de

Segenswünsche den 4 ersten Konfirmanden: Lukas Adelmeier und Florian Manigk, Tim Richter und Lukas Grau zu ihren Konfirmationen, Pfingsten, um 10.30 Uhr und um 14.00 Uhr. Es gibt genügend Plätze mit Abstand in der Kirche (75  Personen sind aktuell in der Kirche erlaubt!).

Herzliche Grüße an die katholischen und neuapostolischen Christen. Mit einer ökumenischen Andacht im zentralen Gottesdienst für den Pfarrbereich Falkenberg/E., Pfingstmontag, um 10.30 Uhr, wollen wir das gemeinsamen Anliegen der Ökumene auch durch diese Zeiten tragen. Der Geist Gottes verbindet uns und schafft ökumenische Einheit.

Pfinsten pur.pdf (67.48KB)
Pfinsten pur.pdf (67.48KB)

Wort zum Himmelfahrtswochenende, 21. - 24. Mai 2020

 

„We shall overcome…

Deep in my heart,

I do believe.“

 


Der Evangelist Johannes erzählt überraschend anders von der „Himmelfahrt“ Jesu. Er erzählt von dunklen wolkenverhangenen Tagen mit der Feier des letzten Mahls, der Gefangennahme, dem Leiden, von Kreuz und Tod Jesu. Dunkle Wolken der menschlichen Natur werfen tiefe Schatten. Erst sitzen sie alle noch mit ihm gemeinsam am Tisch. Später verrät ihn Judas. Petrus verleugnet ihn und Thomas kann nicht an seine Auferstehung glauben. Maria Magdalena verwechselt ihn mit einem Gärtner. Die Meisten suchen vor Angst das Weite und nur ganz Wenige, vor allem Frauen, bleiben betend unter dem Kreuz stehen. Die Verherrlichung der Himmelfahrt geschieht bei Johannes schon im Leiden und Sterben am Kreuz. Hier tritt die menschliche Natur Jesu endgültig in die göttliche Herrlichkeit ein. Vor seiner Gefangennahme bittet Jesus seinen Vater im Himmel für seine Jünger (Johannes Kapitel 16-17): 
„Jesus hob seine Augen auf zum Himmel… Vater lass alle, die mir vertrauen und vertrauen werden, eins sein und eins werden.“
Aus dieser Bitte Jesu können Menschen bis heute Mut schöpfen und singen:

„Wir werden überwinden 

We shall overcome …

Wir werden Hand in Hand gehen 

We'll walk hand in hand“* 

„In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“

Weil Jesus dies zusagt, können Menschen bis auf den heutigen Tag Mut schöpfen und singen:

Dr. Martin Luther King, Jr., der bekannte amerikanische Bürgerrechtler, hat über dieses Lied eine Predigt** verfasst und die Ungerechtigkeit dieser Welt klar beim Namen genannt. Er hat Menschen bewegt, an diesen himmlischen Traum einer gerechten Welt zu glauben. Dafür lohnt es sich, wie Jesus, Leiden in Kauf nehmen. Denn die Verherrlichung beginnt genau da. Ja, wir werden überwinden. Menschen aller Hautfarben werden in Frieden gemeinsam leben. Obwohl wir unterschiedliche Glaubenstraditionen haben, selbst mit einem anderen kulturellen und religiösen Hintergrund kann Zusammenleben gelingen. Ungerechtigkeit und Krieg wird überwunden. Hass und Neid muss nicht unser Leben verdunkeln. „Wir werden überwinden, weil der Bogen des moralischen Universums lang ist, aber er beugt sich zur Gerechtigkeit.“** Es braucht aber immer wieder Menschen, die an ihm biegen. Alles beginnt mit der Zusage Jesu: „Ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, auf das sie eins seien, wie ich mit dem Vater eins bin…“

„Deep in my heart, I do believe. 

Tief in meinem Herzen glaube ich

Someday we`ll all be free…

Eines Tages sind wir alle frei…

We shall overcome someday.

Wir werden eines Tages überwinden.“*

 Wir heben unsere Augen auf zum Himmel…und stehen mit beiden Füßen auf der Erde Hand in Hand. Tief in unserem Herzen dürfen wir glauben. Der Himmel wird sich öffnen, die Herrlichkeit Gottes wird sichtbar mitten im Leid, selbst im Sterben und im Tod. Wir werden überwinden, so dass alle in Freiheit und Frieden leben dürfen und die gemeinsame Verantwortung dafür erkennen. Denn der Himmel geht über allen auf… Amen.

Ihr Pfarrer Andreas Bechler, Telefon: 035365 2671, www. jugendstilkirche.de

Bibelzitate aus Johannes Kapitel 16 + 17: https://www.bibleserver.com/LUT/Johannes16

*Zwei Versionen vom dem bekannten Song „We shall overcome…“:

  1. Louis Armstrong: https://www.youtube.com/watch?v=wMYbd2ZhhjE
  2. Diana Rose: https://www.youtube.com/watch?v=26CkOUpKHII

**Predigt von Martin Luther King, Jr.: https://www.youtube.com/watch?v=130J-FdZDtY


Aktuelles Wort zum Sonntag zum Ausdrucken:

Wort zum Sonntag "Rogate" / "Betet...", den 17. Mai 2020

 

Hallo,

Grüß Gott, 

moin moin,

Grüß dich,

Hu… Hu…, ist da jemand?

 


Hallo, mein Vater im Himmel, bist du da? Wenn ich manchmal in den Himmel schaue, diese Farben und die Weite sehe und darauf achte, wie die Wolken weiter ziehen, frage ich: Ist da jemand? Wenn ich allein bin, im Dunkeln, in der Stille, zu Hause, beim Aufwachen im Bett, wenn ich beim ersten Morgenlicht unter dem sich färbenden Himmel stehe, dann sind es besondere Momente. Da gehen mir Fragen durch den Kopf, die ich so noch nicht gestellt habe. Es gibt Antworten ohne das Worte gesprochen werden. Obwohl Fragen unbeantwortet bleiben, wächst auf einmal Vertrauen und Zuversicht. Wenn ich denke, eine Antwort zu kennen, eröffnen sich neue Perspektiven. Ich taste machmal ohne Worte, ganz leise und vorsichtig, innerlich voran oder schreie es laut heraus, was mich bewegt. Alles ist richtig. Alles ist gut. Ganz einfach geht das Beten, sagt Jesus seinen Jüngern. Fangt einfach an: „Unser Vater im Himmel…“ Matthäus-Evangelium im Kapitel 6.

„Beten“ - bleibt etwas, was wir nicht fassen können. Viele tun es. Wenige können darüber reden. Es ist intim. Es ist privat. Es geschieht „im stillen Kämmerlein“, so übersetzt Martin Luther. Die „intime Stille“ ist ein guter Raum für das Gebet, weil Beten nicht zur Selbstdarstellung taugt. Denn es sind nicht die vielen oder schönen Worte. Es ist eine innere Haltung, ein Ausdruck des Respektes  und der Achtung vor etwas Unbegreiflichem, vor EINEM  nicht fassbaren. Dies lässt uns innehalten, läßt uns von uns selbst absehen und so wieder zu uns selbst finden. Auch ohne Worte können wir zur Stille kommen. Wir betrachten etwas staunend, auch mit dem inneren Auge. Achten auf den Atem des Lebens. Dann beginnt überraschend, die Stille zu sprechen. Auf einmal liegen, knien oder stehen wir unter dem geöffneten Himmel. Auf einmal weiß ich, wer ich bin. Ich bin durch IHN und ER ist für mich da.

Lassen Sie sich weiter mitnehmen im Nachdenken über dieses Thema. Entdecken Sie ein Lied, ein modernes Psalm-Gebet, wie ich finde. Bestimmt haben Sie es schon gehört. Der Sänger Adel Tawil fragt: 

„Ist da jemand?

Ist da jemand der mein Herz versteht? 

Der sieht wie es mir wirklich geht? 

Ist da jemand der an mich glaubt  

und der mich begleitet in stürmischen Zeiten? 

Ist da jemand, der mir meine Angst nimmt 

und der mich wirklich braucht?…“

Nach weiteren existenziellen Fragen wendet sich das Fragen plötzlich und unerwartet, wie es auch in biblischen Psalm-Gebeten oft üblich ist. Beim Beten ist das so…

Du stehst auf mit jedem neuen Tag, 

weil du weißt dass die Stimme in dir sagt: 

Da ist jemand, der dein Herz versteht 

und der mit dir bis ans Ende geht, 

wenn du selber nicht mehr an dich glaubst, 

dann ist da jemand!

Der dir den Schatten von der Seele nimmt 

und dich sicher nach Hause bringt. 

Immer wenn du es am meisten brauchst, 

dann ist da jemand!“

         Link zum Lied von Adel Tawil: https://www.youtube.com/watch?v=EkWjaoH7k6w 

Gottes Segen wünsche ich für ein herzliches Miteinander bei dem oft so schwer zu ertragenden sozialen Abstand in diesen unsicheren Tagen. Wo Gott uns freundlich zulächelt, da ist Versöhnung, da ist wahrer Friede.

Da ist jemand!
Amen, das ist: Es werde wahr. 

Andreas Bechler, Pfarrer in Falkenberg/Elster, Tel.: 035365 2671

 


Wort zum ersten Sonntag, den 10.05.2020, an dem wir wieder in der Carona-Krise Gottesdienst in der Jugendstilkirche feiern können. 

„EINER“ sprengt den Rahmen

Heute ist der Sonntag „Kantate“ - (Singet!). Wie fühlt sich das heute an. Obwohl unsere Kirche groß ist, haben wir nur ca. 40 markierte Einzelsitzplätze im Kirchenschiff. Wir müssten sogar die Seitenschiffe nutzen, um weitere 10 mit dem nötigen Sicherheitsabstand unter zu bringen. Doch wird die Gemeinde wirklich kommen? Ein paar Mutige und Unerschrockene werden da sein. Ein paar Vorsichtige werden sich herein trauen. Andere wissen es noch nicht. Ich würde sie am Liebsten alle in die Arme nehmen, obwohl ich sonst selten so überschwänglich Menschen begrüße. Doch jetzt vermisse ich es schon. Voller Überschwang winke ich dafür aber den Gottesdienstbesuchern mit Mundschutz auf der letzten besetzten Reihe - ganz da hinten.  Unsere bekannte ehrenamtliche Kantorin Vera Gerlieb, die mit über 85 Jahren uns noch die Orgel spielt, hat schon letzten Sonntag  vorsorglich den Staub aus den Pfeifen geblasen. Am Sonntag Kantate muss die Orgel zur Ehre Gottes wieder erklingen, wenn wir schon als Gemeinde nicht singen dürfen, wegen der umherfliegenden Tröpfchen. Eine kurze Predigt muss heute auch reichen. Ich sehe sie atmen auf. Doch am Sonntag Kantate wird nie lange gepredigt, sondern viel musiziert und gesungen. Heute ist alles ein wenig anders, denn der Gottesdienst darf höchstens 30 Minuten dauern. Wir fühlen uns eingesperrt, beschnitten und isoliert. Eigentlich würden wir gern wieder mehr aus uns heraus gehen. Statt dessen halten wir die Luft an, wenn wir Anderen begegnen. Nur keine schlechte Luft verteilen oder einatmen. Alles ist ein großes Drama! Wie lange noch?

 

Unser heutiger Bibeltext zur Predigt berichtet von einer großen ausgelassenen Feier zur Einweihung des ersten Tempels in Jerusalem zu Zeiten des großen Königs Salomos (2.Chronik 5, 1-14). Alle sind sie gekommen, das ganze Volk. Jeder, der was auf sich hielt, wollte und sollte dabei sein. Oben auf dem Hügel über Jerusalem leuchteten hell die Mauern und Zinnen des neuen Tempels. Unten in der Stadt wurde das alte verschlissene und vergilbte Zelt abgebaut. Es hatte die Gemeinde vor langer Zeit durch die Wüste begleitet. So haben es jedenfalls die Alten erzählt. Mit dem gesamten mehr oder weniger wertvollen Inventar wird nun die „Stiftshütte“ feierlich in den neuen Tempel transportiert. Für das alte Zelt wird sich dort schon eine Ecke finden, wo es aufbewahrt wird. Man weiß ja nie. Doch andere heilige Gegenstände werden im neuen Tempel sicher wieder Verwendung finden. Vor allem der alte Kasten muss bleiben, den der große Prophet und Anführer Mose vor langer Zeit gezimmert hat. In dem Kasten ist nichts  außer zwei steinernen Tafeln mit den Zehn Geboten. Es ist das „Grundgesetz“ des „Ich bin da“ und seiner Leute. Es ist der Bund Gottes mit seinem Volk. ER, der „Ich bin da“, hatte damals die Ketten der Sklaverei und Tyranei in Ägypten gesprengt. Von diesem Tag der Befreiung wird heute noch gesungen. Viele Musiker aus dem ganzen Land sind zum Fest gekommen. Sie haben lange geübt und sich vorbereitet. Ganz bekannte Künstler sind dabei. Sie werden extra namentlich erwähnt. Und das Wunder geschieht. Es ist nicht ein wirres Durcheinander, sondern ein Miteinander. Alles harmoniert so gut, als würde nur „Einer“ musizieren und singen. Ein Klang, der begeistert, der richtig unter die Haut geht… Jetzt war die feierliche Prozession im Tempel angekommen und die alte Bundeslade sollte ins Allerheiligste getragen werden. Es war ein kleiner Raum ganz im Inneren des Tempels. Da standen große Engels-Figuren. Sie breiteten schützend die Flügel über das in Stein gehauene Wort Gottes. Doch was war nun? Die Planer oder die Handwerker mußten sich vermessen haben. Das Allerheiligste war viel zu klein. Ja, sie hatten die langen Stangen vergessen mit denen der Kasten immer getragen wurde. Ja, auch die mussten bleiben. Man weiß ja nie. Jetzt ragten sie aus dem Allerheiligsten heraus in den Chorraum und sprengten so den vorgesehenen Rahmen. Später würde man sagen, genau so muss es sein. Ein neuer Psalm wurde nach kurzer Irritation kraftvoll angestimmt. Jetzt sollte der Gottesdienst weitergehen. Unzählige Schafe und Rinder waren im Vorfeld geschlachtet worden. Fette Opfer sollten Gott auf dem Altar dargebracht werden und auch die Fleischtöpfe des Volkes waren zu diesem Fest gefüllt. Niemand sollte Not leiden. Da geschah es plötzlich. Gott erfüllte in einer Wolke das ganze Haus. Kein Priester konnte bei diesem Nebel mehr seinen Dienst tun. Dabei hatten sie alles so gut gemeinsam geplant. Jetzt stand alles still. Hatte doch „EINER“ wieder den Rahmen gesprengt. Und wie ist es heute? Ich bin gespannt… Sie auch… „Die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus Gottes.“ Amen.

Andreas Bechler, Falkenberg, den 10. Mai 2020, Tel. 035365 2671

Wort zum Sonntag, den 10.05.2020
EINER fällt aus dem Rahmen
Wort zum Sonntag 2020-05-10.pdf (158.63KB)
Wort zum Sonntag, den 10.05.2020
EINER fällt aus dem Rahmen
Wort zum Sonntag 2020-05-10.pdf (158.63KB)

Wort zum Sonntag, den 03.05.2020


Harte Schnitte mit sanfter Hand

 

In der „Kleingarten-Stadt“ Falkenberg/Elster und in den Dörfern im Umfeld höre ich immer wieder: Sie oder er hat einen grünen Daumen. Mit viel Leidenschaft und Liebe wirken hier Menschen in ihren Gärten.

Jedes Jahr freue ich mich über die üppigen Weinreben an unserer Hauswand im Hof. Die Reben brauchen zu jeder Jahreszeit liebevolle Pflege. Der Weinstock wird oft zurückgeschnitten: „mit sanfter Hand“. Es bleibt auf dem ersten Blick nicht viel von der Rebe übrig. Aber im Frühjahr wachsen dann aus jungem Holz viele kraftvolle neue Triebe. Das alte Holz wird bei einem sanften Rebschnitt weitgehend geschont. Die Verletzungen würden sonst zu tief gehen und den Saftfluss behindern. Ich schaue dabei meinem Vater voller Anerkennung über die Schulter.

Jesus sagt: „Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater der Weingärtner… Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben (Johannes-Evangelium Kapitel 15).“ Es ist ein sehr altes biblisches Bild für das Volk Gottes. Vielen Menschen war zur Zeit Jesu die Tätigkeit im Weinberg vertraut. Damals wie heute sind wir Menschen schnell der Meinung: Wir sind es, die mit dem grünen Daumen und der Gartenschere im Weinberg unterwegs sind. Doch Jesus sagt: Nicht ihr, mein Vater ist es. Dies ist ein wichtiger und notwendiger Perspektivwechsel. Etwas verdutzt suchen wir nach einem neuen Ansatz, um das Bild vom Weinstock zu verstehen. Wir sind vielleicht der Weinstock aus dem die Reben wachsen. Wenn wir doch Anderen den nötigen Saft zum Wachsen geben könnten? Doch wir hören wieder: Nicht ihr seid der Weinstock. Ich bin es in meinem Sohn Jesus. 

Wir müssen also neu denken. In diesen Krisen-Zeiten werden wir herausgefordert. Zurückgestutzt im privaten Leben, in der Familie, in Kirche und Gesellschaft mussten wir nach neuen Möglichkeiten des Miteinanders suchen. Kann jetzt Neues daraus erwachsen?

Mar­co Simo­nit* ein italienischer Weinbauer suchte einen neuen Ansatz, um bessere Weintrauben in seinem Weinberg zu ernten. Er fand heraus: Der Rebschnitt* erfolgt wieder mit einer einfachen Gartenschere, nicht maschinell, sondern mit sanfter Hand am jungen ein- bis zweijährigen Holz. Das alte Holz wird dabei geschont. Ist das eine Möglichkeit auch für unsere Gemeinden? War vielleicht Gott mit sanfter Hand in seinem Weinberg schon unterwegs?

Jetzt soll es wieder Gottesdienste geben. Doch diese werden sich anders anfühlen. Es wird vorerst nicht in der Kirche gemeinsam gesungen. Nicht länger als 30 Minuten sollen sie dauern. Wir halten Abstand und sitzen so verteilt im ganzen Kirchenschiff. Am Eingang braucht es einen Kirchendienst, der jeden Besucher hilft und mit aller Vorsicht begleitet, um mit der neuen Situation umzugehen. Dazu kommen Handdesinfektion am Eingang und Ausgang und natürlich der Nase-Mund-Schutz für jeden Besucher. Vertrauen in ein gesundes Miteinander muss wieder wachsen auch im kirchlichen Alltag. In den Gemeinden muss jetzt für jede Situation ein Konzept vor Ort im Gemeindekirchenrat abgestimmt werden. Wir werden Wege finden.

Altes Traditionelles wollen wir dabei bewahren, aber auch den neuen guten Erfahrungen aus der Krise Raum zum Wachsen geben, denn Gott selbst ist mit seiner sanften Hand im Weinberg unterwegs. Den Saft zum Leben bekommen wir dabei in der Verbindung mit ihm und dem neuen Leben, was er uns in Jesus schenkt. Er selbst ist der Weinstock und schenkt aus tiefen Wurzeln Kraft und frisches Leben. Aus ihm wachsen wir. In der Apostelgeschichte Kapitel 17 lesen wir an diesem Sonntag „In ihm leben, weben und sind wir.“ Die Geschichte, in der wir dieses Wort lesen, lädt ein zum Gespräch mit Andersdenkenden, mit anderen Kulturen und Religionen. 

Gottes „Segens-Saft“ fließe von Mensch zu Mensch und von Haus zu Haus.

Andreas Bechler, Ihr Pfarrer in Falkenberg/Elster, Tel. 035365 2671

Gern stehe ich für Rückfragen und Gespräche zur Verfügung.

Besuchen Sie auch unsere neue Homepage: www.jugendstilkirche.de 

Link zum Thema Rebschnitt: https://www.weinkenner.de/schonender-rebschnitt-weinbau/

Aktuelle Information:

Erster Gottesdienst unter neuen Corona-Bedingungen in der Jugendstilkirche in Falkenberg/Elster am Sonntag, den 10. Mai 2020, um 10.30 Uhr (mit begrenzter Teilnehmerzahl von 50 Personen). Bitte beachten sie die Aushänge in den Kirchengemeinden.

Wort zum Sonntag, 3.5.2020
Harte Schnitte mit sanfter Hand
Wort zum Sonntag 3-5-2020.pdf (209.14KB)
Wort zum Sonntag, 3.5.2020
Harte Schnitte mit sanfter Hand
Wort zum Sonntag 3-5-2020.pdf (209.14KB)

 

Wort zum Sonntag, den 26.04.2020

Foto: Andreas Bechler Blackface - Familie / Foto: Andreas Bechler

Von klugen Schafen und lernenden Hirten

 

Heute am „Sonntag des guten Hirten“ lade ich ein, einen Blick auf einen der ältesten Berufe der Welt „Hirte“ zu wagen. Dieser Beruf erscheint uns etwas aus der Mode gekommen. Doch suchen heute immer mehr junge Frauen und Männer einen Weg aus der Hektik der Städte und des modernen Lebens. Wie gut geht es uns hier in den Dörfern? Das merken wir besonders in diesen Corona-Tagen. Haben früher die Hirten ihr Handwerk von ihren Vätern gelernt, gibt es heute eine neugegründete Hirtenschule (wie z.B. in den zentralen Pyrenäen in Frankreich). Dort können junge Leute auch ohne Erfahrung im Umgang mit den Tieren in den Beruf einsteigen. Yann hat Koch gelernt und kennt den hektischen Alltag in der Küche. Nun hat er sich an der Hirtenschule beworben. Nur jeder 10. Bewerber wird überhaupt genommen. Alles beginnt auch an dieser Schule mit Theorie: Tiermedizin, Wetterkunde, Hundeführung, Botanik… Über 80% der Ausbildung findet aber im Freien und beim Umgang mit den Tieren statt. Es ist eine anstrengende körperliche Arbeit. Körper und Geist muss erst einmal für diese Tätigkeit trainiert werden.  

Nun ist es Frühjahr, und endlich geht es los. Die Schafe sollen auf den Berg, zur „Sömmerung“ auf die Almwiesen. Einige Hirten gehen vorneweg. Sie laufen stolz vor der Herde Parade. Die Hirten, die hinterhergehen, sind aber genauso wichtig. Sie achten darauf, dass kein Schaf vom Weg abkommt und verloren geht. Die Schafe brauchen aber nur für eine bestimmte Zeit Begleitung und Führung. Dann sind sie klug genug, finden den Weg und können allein weiterziehen. In ihrem eigenen Rhythmus laufen sie zu den hochgelegenen Bergwiesen. Die Hirten gehen schon voraus zur Almhütte. Sie bereiten alles für den Aufenthalt über den Sommer vor. Am Abend treffen die Tiere dann ein. Von nun an geht es darum, den ganzen Tag den Schafen in den Bergen hinterherzulaufen. Sein Lehrer Ives erinnert Yann: „Beim Aufstieg musst du unnötige Last vermeiden. Es ist auch so schwer genug. Also immer nur das Minimum mitnehmen, etwas Wasser, ein Messer und ein Fernglas.“ Vieles lernt Yann dann über den Sommer. Er lernt die Sprache der Tiere. Nicht nur wie sie rufen, sondern vor Allem, wie sie sich bewegen. Der Körper sagt oft mehr, als es Worte könnten. Dies ist bei Tieren und Menschen vergleichbar. Im Herbst, wenn es kalt wird und der erste Schnee fällt, wollen die Schafe ins Tal. Sein Lehrer sagt: „Also musst du besonders bei Schnee und schlechtem Wetter aufpassen, sonst sind plötzlich 150 Schafe auf dem Weg ins Dorf. Es kommt recht häufig vor.“ Yann stellt sich der Aufgabe. Er führt die Tiere immer wieder hinauf zu den grünen Bergwiesen. Davon lässt er sich nicht abschrecken. Er hat seinen Traumberuf gefunden.  

Bald will er sich um eine Stelle als Hirte bewerben. Die Erfahrung der letzten Jahre in den Pyrenäen zeigt: „An Angeboten mangelt es nicht. Erschöpfte ältere Schäfer und von der Beschwerlichkeit des Berufes entmutigte Berufsanfänger sorgen für rege Bewegung in der Branche. Anfänger erhalten ihre Chance durch Mundpropaganda.“ Yann ist als Hirte oft allein unterwegs. Die Isolation ist aber selbst gewählt, so kann er zusammenfassend sagen: „Es ermöglicht mir, mich selbst kennenzulernen und im Rhythmus der Natur und der Tiere zu leben, und es gibt mir innere Ruhe. Ja, es ist ein großes Glück.“Im Hirtenlied der Bibel (#Psalm 23) lehrt uns der Hirtenkönig David, wie wir alle verantwortlich als Hirten im Reich Gottes mitarbeiten können. Es gibt nur einen guten Hirten, so singt es David. In Gottes Reich gibt es keine Oberhirten und Unterhirten. Alle wirken auf Augenhöhe mit. Selbst die Schafe sind hier nicht dumm. Sie kennen ihren Herrn und ihren Weg. Auch im finsteren Tal vertrauen sie. Es gibt auch keine „Kern-Schafe“ oder „Rand-Schafe“ und schon gar keine schwarzen Schafe und „Sündenböcke“. Denn Gott selbst ist der gute Hirte und nimmt uns alle mit. Bei ihm kann ich im Vertrauen ruhig ein Schaf, aber auch für andere Hirte sein. Mit Yann dürfen wir sagen: „Ja, es ist ein großes Glück.“ Amen.

Gottes Segen für ein gesundes Miteinander wünscht

Andreas Bechler, Pfarrer in Falkenberg/Elster, Telefon 035365 2671

Die Gedanken habe ich aus einem kleinen Video entnommen. Es ist im Internet, bei Google zu suchen: „Wie wird man heute Hirt? - Frankreichs Hirtenschule“.

Wort zum Sonntag, den 26.04 2020
Von klugen Schafen und lernenden Hirten
Von klugen Schafen.pdf (164.78KB)
Wort zum Sonntag, den 26.04 2020
Von klugen Schafen und lernenden Hirten
Von klugen Schafen.pdf (164.78KB)

 

 

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Eine Arche Noah für ein Baby
Wort zum Sonntag, den 19.04.2020 - Nicht nur für Familien

 

 

Auch im schönsten Palast kann es eng werden. So erlebte es damals vielleicht die kleine ägyptische Prinzessin, von der ich heute erzählen möchte (nachzulesen Exodus 2, 1-10): Ihr Vater, der große Pharao kümmerte sich gerade im Home Office um den Pyramiden-Bau. Herbeigeeilte Boten informierten ihn ständig über die Fortschritte am angestrebten Weltwunder. Es fehlte wie immer an Arbeitern, aber die zugewanderten Nomaden aus der Wüste waren wohl für`s Kamelhüten gut, aber nicht für diese anspruchsvolle Aufgabe. Die Mutter der kleinen Prinzessin war eine der vielen Frauen des Pharao`s. Sie war aber gerade auch beschäftigt, den neusten Beauty-Trend auszuprobieren. Kamelmilch aus Arabien sollte die Haut besonders geschmeidig und schön erscheinen lassen. Sie hatte sich ein warmes Bad eingelassen und wollte nun in Ruhe entspannen. Der alte Hauslehrer hatte immer nur seine Hieroglyphen im Kopf und nörgelte mal wieder an der Malkunst der Prinzessin herum. Im Palast war also dicke Luft. Sie musste raus.  An den Wachen vorbei rannte sie hin zum großen Fluß. Endlich frei, endlich mal durchatmen, die Beine im Wasser, einfach nur auf den großen Fluss schauen. Der Nil war die wichtigste Lebensader Ägyptens. Mit großer Kraft floss das Wasser langsam und stetig dahin und spendete Leben. Sie vergaß die Zeit und begann, von der großen weiten Welt zu träumen. Doch was war das? Ein kleines Körbchen war da plötzlich vor ihr am Ufer. Was war wohl drin? Sie öffnete es und traute ihren Augen nicht. Ein Baby…? Es war ganz kalt, aber es atmete noch. Es lebte. Sie nahm es vorsichtig hoch, drückte es an ihre Brust und umschloss es mit ihren Armen. Plötzlich nuckelte es an ihrem Kleid und begann zu schreien. Es war ein kleiner Junge: Wow, so ein schönes Baby…, dachte sie: Viel schöner als alle ihre vielen Puppen. Sie verliebte sich sofort, hielt das Baby ganz fest und rannte nach Hause. Im Palast machte die Nachricht schnell die Runde: Die Prinzessin hat ein Nomadenkind am Fluss gefunden und will  es sogar behalten. Sie hatte schon einen Namen. Es war ihr kleiner „Moses“. So sollte er heißen. Doch das Baby hatte Hunger. Es brauchte schnell Milch. Unter den vielen zugewanderten Nomadenfrauen musste doch, eine Amme zu finden sein. Hatte doch ihr Vater zuvor herzlos angeordnet: Alle männlichen Nomadenkinder müssen getötet werden, weil sie für die Arbeit an den Pyramiden später nichts taugen würden. Und tatsächlich fand sich eine Amme und es war - oh Wunder - sogar die Mutter des kleinen Mose, eine mutige Frau voller Liebe für ihr Kind. Sie hatte einen Korb aus Schilf geflochten, alles gut abgedichtet und es dem großen Strom des Lebens überlassen.  In dieser kleinen Arche, hatte sie gehofft, wird Gott ihren Jungen schon bewahren. Er wird bestimmt gefunden und gerettet. Und jetzt war sie da, konnte sogar ihr eigenes Baby stillen. Welch ein Wunder der Liebe Gottes? Es wird bestimmt mal etwas ganz Großes aus ihm. Gierig trank der Kleine die Milch an ihrer Brust. Sie hielt ihn voller Vertrauen auf die Liebe Gottes in ihren Armen. Verständlicherweise fiel es der Mutter nicht leicht ihren Jungen auch der Prinzessin des Pharao anzuvertrauen, doch diese war ganz vernarrt in ihren kleinen geretteten „Moses“ und sorgte später sogar für eine tolle Ausbildung des Knaben am königlichen Hof.


Wochenspruch aus 1. Petrus 2,2a: „Seid begierig nach der vernünftigen lauteren Milch wie die neugeborenen Kindlein…“

Gebet: Gott lass mich, wie eben erst Geborene, der Liebe vertrauen. Ich brauche Gottes Liebe, wie ein Baby die Milch zum Leben. Lass mich für andere da sein. Ich bete heute besonders für die Kinder in den Flüchtlingslagern. Lass sie und ihre Eltern barmherzige Menschen finden. 

Gottes Segen für ein gesundes Miteinander 

wünscht Andreas Bechler

Pfarrer in Falkenberg, Tel.: 035365 2671 

Weitere Bilder zum Ausmalen unter www.amadeus-music.de.

Im Herbst können wir Gabi und Amadeus Eidner wieder live in Falkenberg erleben mit  dem Programm: „Der Franz, der kann`s - wenn Holzwürmer nach Assisi pilgern“.

Wort zum Sonntag, den 19.04.2020
Eine Arche Noah für ein Baby
Wort zum Sonnatag, 19-04.pdf (621.62KB)
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Eine Arche Noah für ein Baby
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Ausmalbild für Kinder
Mose Baby
Mose im Schilffkorb.pdf (1.54MB)
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Ausmalbild für Kinder
Krokodil am Nil
Krokodil.pdf (2.16MB)
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Krokodil am Nil
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